Nachwuchskolloquium der AG Sprache in der Politik e.V.
Aktuelle politolinguistische Forschung
Freitag, 7. Oktober 2022; Eröffnung am 6. Oktober 2022 um 18:30 Uhr
Philipps-Universität Marburg, Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas
Die AG Sprache in der Politik hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, Forum und Netzwerk für Nachwuchswissenschaftler:innen zu sein. Dies kam bisher vor allen Dingen in Nachwuchsworkshops zum Ausdruck, die begleitend zu den regulären Tagungen stattgefunden haben.
Am 07. Oktober 2022 etablierte die Arbeitsgemeinschaft ein neues Format, durch das die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses einen eigenen Raum und Rahmen erhalten soll:
Ein eigenständiges Kolloquium, das fortan in einem Zwei-Jahres-Turnus, abwechselnd zu den Themen-Tagungen, stattfinden soll.
Unter dem Kolloquiums-Titel „Aktuelle politolinguistische Forschung“ stellten sieben Doktorierende aus Deutschland und der Schweiz ihre Dissertationsprojekte und unterschiedlichen methodischen Herangehensweisen im Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas an der Philipps-Universität Marburg vor. Die Vortragenden hatten jeweils einen 45-minütigen Slot zur Verfügung, wodurch am Ende des 20-minütigen Vortrags ausreichend Zeit für Fragen, Anmerkungen und Diskussionen blieb. Begleitet wurde das Kolloquium – neben den Vorstandsmitgliedern der AG und weiteren Teilnehmenden – von externen Expert:innen, die entsprechend der eingereichten und ausgewählten Projekte eingeladen wurden und damit einen breiten und auch interdisziplinären Austausch ermöglichten. Die vier eingeladenen Expert:innen waren Prof. Dr. Angelika Linke (Universität Zürich), Dr. Naomi Truan (Universität Leipzig), Prof. Dr. Dorothee Meer (Ruhr-Universität Bochum) und Prof. Dr. Stefan Meier (Universität Koblenz-Landau).
Zusätzlich zu den Vorträgen hatten weitere fünf Doktorierende die Möglichkeit, während einer Postersession inklusive einer vorhergehenden „Speed-Vorstellung“ ebenfalls ihr Promotionsprojekt vorzustellen.
Das Kolloquium zeichnete sich durch einen konstruktiven Workshop-Charakter aus. Die Teilnehmenden erhielten neue Impulse, Anregungen und unterschiedliche Einblicke, zum einen dadurch, dass sich die Projekte in sehr unterschiedlichen Phasen befanden, zum anderen durch die unterschiedlichen methodischen Zugänge und Perspektiven auf den Forschungsgegenstand der politischen Sprache und Kommunikation.
Der AG-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Kersten Sven Roth resümiert am Ende des ersten AG-Nachwuchskolloquiums: „Das Format war für uns ein Experiment, dessen Chancen wir schlecht einschätzen konnten. Es hat sich als voller Erfolg erwiesen, der von uns, vor allen Dingen aber auch von den Referentinnen und Referenten als überaus anregend und Gewinn bringend empfunden wurde.“
Organisatorinnen waren Hanna Völker (Universität Marburg, hanna.voelker@uni-marburg.de) und Vanessa Kanz (Universität Magdeburg, vanessa1.kanz@ovgu.de)
Programm und CfP
Donnerstag, 06.10.2022 | |
18:30 Uhr | Gemeinsames Abendessen |
Freitag, 07.10.2022 | |
09.00 Uhr | Begrüßung: Prof. Dr. Kersten Sven Roth (Magdeburg), Vorsitzender der AG Sprache in der Politik Hanna Völker / Vanessa Kanz (Marburg, Magdeburg), AG-Mitglieder und Organisatorinnen |
09.15 Uhr | Adelheid Wibel (Genf) Die „Geistige Landesverteidigung“ zwischen 1933 und 1945. Eine (kultur-)linguistische Untersuchung |
10.00 Uhr | Phillip Neumair (Düsseldorf) Bedeutungsfeststellung konstruktionsgrammatisch. Eine Untersuchung zur Sexismus-Debatte in der Punkszene in Deutschland |
10.45 Uhr | Kaffeepause |
11.15 Uhr | Clara Kindler (Frankfurt/Oder) Affekt und politische Rede – Stance taking als Form sprachlichen Handelns im Rahmen medienspezifischer Parteitagsreden |
12.00 Uhr | Kristina Kunze (Halle-Wittenberg) Schimpfen und Beschimpfen im politischen Sprachgebrauch. Untersuchungen zu pejorativer politischer Kommunikation anhand der Analyse von parlamentarischen Protokollen |
12.45 Uhr | Mittagspause |
14.15 Uhr | Postersession* |
15.00 Uhr | Sven Niemann (Paderborn) Bomb the System! Politische Graffitis als Partizipationspraktik im öffentlichen Raum |
15.45 Uhr | Kaffeepause |
16.00 Uhr | Rebecca Kiderlen (Tübingen) Topoi im Asyldiskurs. Eine vergleichende Analyse von Argumentationen in Plenardebatten in Deutschland und Schweden 2015-2016 |
16.45 Uhr | Swantje Köhler (Trier) Das Verhältnis zwischen ‚Freiheit‘ und ‚Sicherheit‘ als diskurssemantische Grundfigur in außen- und sicherheitspolitischen Debatten seit 1990 |
17.30 – 17.45 Uhr | Abschluss und Ende der Veranstaltung |
Eingeladene Expert*innen |
Prof. em. Dr. Angelika Linke, Universität Zürich & Uppsala University Dr. Naomi Truan, Universität Leipzig Prof. Dr. Dorothee Meer, Ruhr-Universität Bochum Prof. Dr. Stefan Meier, Universität Koblenz-Landau |
*Postersession |
Lesley-Ann Kern (Marburg): Das Verhältnis von Mensch und Technologie in Diskursen um Biomedizin und Bioethik Lukas Bettag (Heidelberg): Politische Kampfsprache im Deutschland des 20. Jahrhunderts Janett Haid (Frankfurt/Oder): Die sprachliche Dimension des Sozialismus – Gruppen- und Dominanzkonstruktionen in politischen Reden zum Internationalen Frauentag von Erich Honecker und Hugo Chávez Christina Liemann (Kassel): Wirklichkeiten durchsetzen. Kommunikationsmuster neurechter Akteure in Sozialen Medien Paul Meuleneers (Freiburg): Der Phänomenbereich Gendern im Deutschen: Registerbildungen und Argumentationen |